Annaburg

Die an der Annaburger Heide gelegene Kleinstadt bietet eine Vielzahl an historischen Baudenkmälern und Sehenswürdigkeiten.
Besonders hervorzuheben ist die Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin, ein Renaissance-Schloss, das ab 1812 als kursächsisches Gefängnis diente und während der NS-Zeit ein Konzentrationslager war. Aus dem 16. Jahrhundert stammt das Schloss Annaburg, das im sächsischen Renaissance-Stil erbaut wurde. Ebenfalls sehr sehenswert sind die Schlosskirche, die ehemalige Musikschule des Militär-Knaben-Erziehungsinstitutes und das Amtshaus am Mark, welches heute das stadtgeschichtliche Museum beherbergt. Weitere Attraktionen sind der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene, innerstädtische Tiergarten sowie das Annaburger Porzellaneum.

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Stefan Schmidt

Bürgermeister

Ausflugsziele

Schloss Annaburg

Nach dem Friedrich der Weise von Sachsen im Jahr 1486 Kurfürst geworden war, ließ er mithilfe von prominenten Künstlern wie dem Hofmaler Lucas Cranach dem Älteren ein prächtiges Jagdschloss erbauen. Damals noch als Schloss Lochau bekannt, diente es ihm und anderen sächsischen Kurfürsten als Jagdsitz, in der wildreichen Lochauer Heide.

Doch ließ er nicht nur starke Prominenz am Bau seines liebsten Rückzugsortes mitwirken, sondern gewährte ihr auch Obhut. So weilte Martin Luther zwischen 1519 und 1538 mindestens zwölf Mal in Lochau, der mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen in Konflikt mit dem Papsttum geraten war. Der Ketzerei beschuldigt und mit Tod, Inhaftierung und Verbannung bedroht, fand Luther Schutz durch den Kurfürsten, der somit als wichtiger Förderer der Reformation anzusehen ist.

Nach dem Tod von Friedlich dem Weisen im Jahre 1525, verfasste Luther, wie von Spalatin dokumentiert, am 9. Juli 1525 in der „grün stuben“ des Schlosses gereimte Verse zu Ehren des Kurfürsten, in denen er seine Vernunft und Geduld in landespolitischen Fragen rühmte. Lucas Cranach d.Ä. schmückte mit diesen Versen zahlreiche Gedächtnisportraits Friedrichs des Weisen.

Heute existiert das Jagdschloss Lochau nicht mehr. Auf seinen Grundmauern und wohl auch unter Verwendung des alten Materials, ließ Kurfürst August zwischen 1572 und 1575 für seine Frau Anna, Prinzessin von Dänemark und Norwegen, ein vierflügeliges Reneissanceschloss erbauen, das zu Ehren der kurfürstlichen Gemahlin nun Annaburg hieß. Im Jahr 1537 fiel der Ort Lochau einem verheerenden Brand zum Opfer und wurde beim Wiederaufbau näher an das Schloss herangelegt.
Dabei ging der Name Annaburg nun auch auf die Ortschaft über. Später wurde das Schloss unter Kurfürst August zum Grundstock der königlich-sächsischen Landesbibliothek mit 2354 Bänden. Währenddessen entstand unter seiner Gemahlin Anna die erste sächsische Hofapotheke in Annaburg.

Heute prägen zahlreiche denkmalgeschützte Objekte das Stadtbild von Annaburg. Zusammen mit den beeindruckenden Gebäuden und Fachwerkhäusern am Marktplatz versprüht das Schloss Annaburg einen besonderen Charme. Wie das historische Amtshaus beherbergt es ein Museum, mit Fokus auf die Geschichte der Stadt und des Schlosses. Einen Besuch ist das kleine Städtchen somit allemal Wert.

Tauchen Sie ein in die Welt des Porzellans im Porzellaneum Annaburg, am östlichen Rand Sachsen-Anhalts. Hier erwartet Besucher ein beeindruckendes Porzellanmuseum, ein kreatives Malatelier und ein Porzellanverkauf mit gemütlichem Café. 

Seit Mai 2016 finden regelmäßig Veranstaltungen statt, darunter der beliebte “Musikalische Sonntagskaffee” und das charmante “Annaburger Geschichtenfrühstück”. Das Porzellan-Café und die Malschule erstrahlen wieder in neuem Glanz, nachdem sie durch die Insolvenz der Porzellan GmbH in Vergessenheit geraten waren. 

Der Förderverein Annaburger Porzellaneum e.V. setzt sich mit Leidenschaft dafür ein, die Region zu stärken und das Angebot zu erweitern. Vor allem das Porzellan-Museum, die Malschule, das Café, der Vortragsraum und der Vereinsshop sollen erhalten und weiter ausgebaut werden. Ein besonderes Highlight sind die thematischen Stadtführungen mit Schlossgespenst Friederike-Auguste und anderen faszinierenden Charakteren. Ursprünglich für Gruppen gedacht, erfreuen sich diese Rundgänge nun auch bei Einzelbesuchern großer Beliebtheit und können separat gebucht werden. 

Im Shop erwartet Sie eine vielfältige Auswahl an hochwertigem Porzellan. Es besteht auch die Möglichkeit, es individuell für besondere Anlässe zu gestalten oder mit persönlichen Schriftzügen zu versehen. Für alle, die ihre kreative Ader ausleben möchten, bietet die Malschule des Porzellaneums maßgeschneiderte Workshops für jeden Altersbereich, einschließlich Kindergeburtstage. 

Auf dem Marktplatz von Annaburg erinnert der Michael-Stifel-Brunnen an ein Ereignis von zweifelhaftem Ruhm: im Jahr 1533 lieferte sich der damalige Lochauer Pfarrer und Mathematiker Michael Stifel einen geschichtlichen Fauxpas. Zwar zählt Stifel heute zu den bedeutensten deutschen Algebraikern des 16. Jahrhunderts, hatte er doch Zahlen in die Rechnungen  eingeführt und als Mathematikprofesser in Jena an der Mitbegründung der Logarithmen gearbeitet. In seinen Anfängen fußten Stifels Forschungen jedoch auf irrtümlichen Berechnungen. So galt sein mathematisches Interesse besonders der sogenannten Zahlenmystik, in der Zahlen oder Zahlenkombinationen eine besondere symbolische Bedeutung zugeschrieben wird. Stifel war der Annahme, dass er aufgrund seiner intensiven Auseinandersetzung mit der “Heiligen Schrift” das Datum des Eintreffens einer Prophezeihung berechnen könne. Basierend auf seinen Studien verkündete er, dass am Sonntag, dem 19. Oktober 1533, die Welt untergehen würde.

Martin Luther und auch die Kurfürsten warnten Stifel vor seinem Irrglauben und forderten ihn zum Schweigen auf. Jedoch war es bereits zu spät: Gläubige aus Nah und Fern reisten nach Lochau, voller Erwartung auf den bevorstehenden Tag des Weltuntergangs. Viele verkauften ihr Hab und Gut und verprassten ihr Vermögen in den örtlichen Gaststätten. Als der prophezeite Tag ohne jegliche Katastrophe verstrich, musste Stifel von königlichen Beamten vor der aufgebrachten Menge in Sicherheit gebracht werden.

Das Amtshaus Annaburg ist ein denkmalgeschütztes Gebäude am Markt in Annaburg. Es wurde im Jahr 1578 für die Verwaltung des kursächsischen Amtsbezirks erbaut, nachdem der Vorgängerbau durch einen Brand zerstört wurde. Das Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss verfügt über zwei hofseitige Flügel. Im Obergeschoss sind bemerkenswerte Elemente aus dem 16. und 17. Jahrhundert erhalten, darunter eine bemalte Holzbalkendecke, gewölbte Küchenräume und Türgewände. Das Gebäude wurde in den Jahren 1993 und 1994 umfangreich restauriert und beherbergt heute eine Ausstellung zur Geschichte von Annaburg sowie eine Bibliothek. In der Loggia befinden sich zwei Wandbilder aus dem 19. Jahrhundert, und am hofseitigen Eingang steht ein Grabstein für den verstorbenen Forstmeister Martin Rohrwacher.

Das Militär-Knaben-Erziehungsinstitut Annaburg, auch bekannt als Kadettenschule Annaburg, galt zu seiner Zeit als Bildungsanstalt und trug zur Militarisierung des gesellschaftlichen Lebens bei. Sitz der früheren Einrichtung war das von Kurfürst August und seiner Gemahlin Prinzessin Anna von Dänemark und Norwegen erbaute Schloss Annaburg. Seine neue Bestimmung erhielt das Schloss im Jahre 1762 als am 15. August in seinen Mauern die 250 Zöglinge des von August III., Kurfürst von Sachsen und König in Polen, 1738 in Dresden-Neustadt gegründeten Soldaten-Knaben-Instituts untergebracht wurden. Im Laufe der Jahre vor dem Weltkrieg beherbergte die Erziehungs- und Bildungsanstalt alljährlich rund 530 Söhne ehemaliger Soldaten vom elften Lebensjahr bis zur Einsegnung.

Heute finden sich in den ehemaligen Gebäuden der Schule verschiedene andere Einrichtungen. Die ehemalige Musikschule des Militär-Knaben-Erziehungsinstituts aus dem Jahr 1903 wird nun als Sekundarschule genutzt. Das ehemalige Stabsgebäude von 1876 wurde zu einer Grundschule umgewandelt. Ein weiteres Gebäude, das früher als Unteroffizier-Vorschule diente und 1881 errichtet wurde, ist heute ein Pflegeheim. Nach der Nutzung als Kadettenvorschule bis 1921 lebten ab 1921 18 Familien in dem Gebäude. Von 1933 bis 1945 wurde es vom Reichsarbeitsdienst und später als Kriegsgefangenenlager genutzt. Bis zu 3.500 vor allem indische Gefangene waren hier interniert. Von 1945 bis 1992 war das Gebäude eine sowjetische Garnison, danach drohte der Verfall. 2005 wurde das Gebäude vom DRK Kreisverband Wittenberg e. V. erworben und zum Altenpflegeheim umgebaut. Seit dem 20.01.2007 ist das Heim in Betrieb und beherbergt 66 Heimbewohner.

Das Schloss Lichtenburg in Prettin wurde im 16. Jahrhundert als Renaissanceschloss erbaut und befindet sich an der Stelle des ehemaligen Antoniterklosters Lichtenberg, auch bekannt als Haus Lichtenbergk. Es war eine wichtige Niederlassung des Antoniterordens und der Kalandsbruderschadt im Kurkreis nahe Prettin. Nach der Reformation und der Abwendung der Mönche von ihrem Glauben wurde das Kloster aufgelöst. Im Antoniterhaus Lichtenbergk im Jahr 1518 begegnete Martin Luther erstmals dem  kursächsischen Kanzler Georg Spalatin, der sich als enger Vertrauter des Kurfürsten Friedrich der Weise engagiert für seinen Freund Luther und seine Reformationsbemühungen einsetzte.

Nach seiner Auflösung bewohnte die brandenburgische Kurfürstin Elisabeth das ehemalige Kloster, nachdem sie vor ihrem altgläubigen Mann Kurfürst Joachim I. von Brandenburg geflohen war. Auf Wunsch seiner Gemahlin Anna ließ Kurfürst August I. von Sachsen die Klostergebäude ab dem Jahr 1574 abreißen und an ihrer Stelle das Renaissanceschloss Lichtenburg errichten. Bedeutende Bewohnerinnen des Schlosses waren unter anderem die sächsische Kurfürstin Hedwig und die Kurfürstinnen Anna, Anna Sophie und Wilhelmine Ernestine von der Pfalz.

Im Laufe der Geschichte wurde die Lichtenburg als Gefängnis genutzt. Zuerst als kursächsisches Gefängnis ab 1812 und später als preußische Strafanstalt bis zu ihrer Schließung im Jahr 1928. Unter den Nationalsozialisten wurde hier von 1933 bis 1937 ein Konzentrationslager für Männer eingerichtet, danach diente es bis 1939 als Lager für Frauen.

Heute beherbergt die Lichtenburg das Museum der Stadt Prettin und ist seit dem 1. Januar 2007 Teil der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt.

 

Lesen verbindet! Inspiriert von der Idee des gemeinsamen Lesens und Tauschens haben die Mitglieder der Gemeinde Axien beschlossen, ihre Kirche zu einem ganz besonderen Ort zu machen. Mit dem Ziel ihrer romanischen Backsteinkirche aus dem Jahr 1170 neues Leben einzuhauchen gestaltete die Gemeinde ihre Kirche schlichtweg in eine Bücherkirche um. Als bibliophiles Modellprojekt stellt die Evangelische Kirche eine enorme Fülle von Druckwerken zur Verfügung, die für alle zugänglich sind – mehr oder weniger, denn stapeln sich die auf mehrere tausend Exemplare geschätzten Bücher in hohen Türmen auf den Regalen und Tischen vor Ort. So ist für alle etwas dabei – Die verschiedenen Genres reichen von Antiquariat und Reiseliteratur über Kinder- und Jugendbücher bis hin zu historischen Romanen, Belletristik, Krimis, Thrillern, religiösen Büchern, Gartenbüchern, Kochbüchern und vielem mehr. Alle sind eingeladen, ein Buch mitzubringen und dafür ein anderes mitzunehmen oder einfach in der Kirche zu verweilen und zu lesen.

Dank der Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern und der Förderung durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) konnte die Bücherkirche zu einem lebendigen Ort des Austauschs und der Kultur werden, der nicht nur die Freude am lesen wieder aufleben lässt, sondern auch den Geist der Gemeinschaft stärkt. Neben den Büchern bietet die Kirche auch Raum für Lesungen, Ausstellungen und Vorträge. Jeder Person, ob jung oder alt, Dorfbewohner oder Radtourist, ist hier herzlich willkommen!

Alte Technik, neu zum Leben erweckt.

Im Februar 2016 startete das Projekt für die Verlegung der 250 Jahre alten Bockwindmühle aus Schweinitz nach Plossig. Initiiert von dem GFT Mühlen- und Dampfmaschinenverein wurde die Mühle in Schweinitz ab Ende Oktober 2017 in  Kleinstarbeit akribisch auseinandergebaut und in Einzelteilen nummeriert in das 20 Kilometer entfernte Plossig überführt. Hier erfolgte dann die fachgerechte Restaurierung der Mühle. Sechs Jahre später und mithilfe sämtlicher Förderanträge konnte die Mühle zum Deutschen Mühlentag 2022 saniert und mahlfertig übergeben werden.

Bestaunen Sie das kulturhistorische Denkmal aus nächster Nähe und nehmen Sie an einer Führung durch die alte Mühle teil. Wenn es der Wind zulässt, haben Sie sogar die Möglichkeit mitzuerleben, wie ein Müllermeister der alten Schule den Mahlgang in Bewegung setzt. Auch steht bereits ein neues spannendes Projekt an: bald soll Brotbacken vor Ort möglich sein, um den Prozes vom Korn zum Brot demonstrieren zu können.

Premsendorf Rieke - Teich mit Seerosen - umgeben von Bäumen und Grass Die Rieke bei Annaburg ist ein an der Weißen Elster gelegenes Seitengewässer, am Rande des Naturschutzgebietes „Alte Elster und Rohrbornwiesen“. Der dreiecksförmige Teich ist locker von Bäumen umstanden und verfügt über viele Kraut- und Seerosenfelder in den Uferbereichen. Teile des Teiches sind vom Angeln ausgeschlossen. Zu erreichen ist der gestattete Angelbereich an der Westseite von Premsendorf aus. Da das Gewässer relativ fischreich ist, lohnt sich das Angeln, unter anderem vor allem auf Karpfen, Brachse, Flussbarsch und Schleie. Das Gewässer wird vom DAV Territorialverband Jessen e.V. bewirtschaftet und ist im Gewässerfond unter der Nummer 08-250-15 gelistet. Zahlenden Mitgliedern in einem Angelverein, der vom Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e.V. vertreten wird, ist es erlaubt hier ohne zusätzliche Angelkarte angeln. Gastangelkarten sind ebenfalls erhältlich.