Die Grippewelle breitet sich international betrachtet rasant aus. Auch das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Wittenberg beobachtet eine ungewöhnlich frühe Verbreitung der saisonalen Influenza: im Oktober waren die Fallzahlen 7,5 mal höher als im Vorjahr, im November viermal höher als im Vorjahr, und auch jetzt am 2. Dezember haben wir bereits 1/4 der Meldungsanzahl erreicht, die wir im gesamten Dezember 2024 hatten.
Der vorherrschende Subtyp ist Influenza A H3N2. Dieser Subtyp war in den vergangenen Jahren nicht vorherrschend, so dass von einer verminderten Immunität der Bevölkerung ausgegangen wird. Daher könnte eine größere Grippewelle, verstärkt durch eine geringere Immunität in der Bevölkerung, zu einer höheren Zahl an Krankenhausaufenthalten führen.
Das ECDC stuft das Risiko für die allgemeine Bevölkerung als moderat ein. Für Personen ab 65 Jahren, Personen mit bestimmten chronischen Vorerkrankungen bzw. Immunschwäche, Schwangerschaft sowie Personen in Langzeitpflegeeinrichtungen wird das Risiko als hoch eingestuft.
Wir empfehlen daher allen Personen zeitnah eine Schutzimpfung in Anspruch zu nehmen, insbesondere den Risikogruppen wie Menschen ab 60 Jahre, Schwangeren ab dem 2. Trimenon, Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, medizinischem Personal sowie Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr.
Die Schutzimpfung wird in Sachsen-Anhalt Personen aller Altersgruppen empfohlen. Die Wirksamkeit der Grippeimpfung fällt von Saison zu Saison sehr unterschiedlich aus. Jedoch reduziert sie das Risiko einer schweren Erkrankung; Infektionen bei Geimpften verlaufen in der Regel milder oder völlig unbemerkt.
Ergänzend zur Impfung kann das Ansteckungsrisiko durch einige einfache hygienische Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen sowie Husten und Niesen in die Ellenbeuge oder in ein Einmaltaschentuch verringert werden. Zudem sollten Erkrankte Großveranstaltungen und den engen Kontakt zu gefährdeten Personen vermeiden. Menschen mit akuten Atemwegssymptomen sollte eine Maske zum Fremdschutz tragen, wenn sich ein enger Kontakt mit einer Person aus einer Risikogruppe nicht vermeiden lässt.