Vier Nationen, ein Orchester

Mitteldeutsche Zeitung – 21.April 2015

…In Wittenberg beginnt die 23. Internationale musikalische Jugendbegegnung.

30 Teilnehmer aus Mogiljow (Weißrussland), Kaliningrad (Russland) und Bulgarien werden zur 23. Internationalen musikalischen Jugendbegegnung, die vom 25. April bis 3. Mai in Wittenberg und Umgebung stattfindet, bei ihren „Kollegen“ in der Lutherstadt erwartet. Organisiert und ausgerichtet wird die Veranstaltung wie immer von der Deutsch-Russländischen Gesellschaft (DRG) in Wittenberg und der Kreismusikschule. Deren Direktor Markus Biedermann betont gegenüber der MZ, dass mit einer solchen Kontinuität vor 23 Jahren kaum jemand gerechnet habe und dass – andererseits – von den rund 2 000 Teilnehmern seither inzwischen mancher eine „Weltkarriere“ gemacht habe.

Nach Auskunft von Heinz Wehmeier, Projektleiter bei der DRG, wird es bei dieser Begegnung erstmals täglich Konzerte in Schulen geben. Die sieben öffentlichen Konzerte finden u. a. am 27. April, 16 Uhr, in der Klinik Bosse in Wittenberg statt sowie am 28. April im Bad Schmiedeberger Eisenmoorbad (19.30 Uhr). Besonders weisen Wehmeier und Biedermann auf das Konzert mit dem „Europa-Orchester“ am 30. April um 19 Uhr in der Cafeteria der Sparkasse Wittenberg hin. Dabei finden sich Jugendliche aus allen vier teilnehmenden Nationen zu einem Orchester zusammen. Geleitet wird der Klangkörper, dessen Musikern angesichts des gut gefüllten Terminkalenders zur Jugendbegegnung nicht viel gemeinsame Probenzeit bleibt, vom Violinisten Michael Marinow, Chef des Paul-Gerhardt-Orchesters. Ein entsprechendes Konzert 2014 war vom Publikum begeistert gefeiert worden.

Zwischen den musikalischen Terminen gibt es erneut Ausflüge etwa zum Völkerschlachtdenkmal nach Leipzig. Diese Mischung aus Kultur und Geschichte überzeugt laut Wehmeier auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das neben hiesigen Institutionen zu den Förderern gehöre. Zum Abschluss der Jugendbegegnung wird wie immer an die Külsoer Mühle bei Dietrichsdorf eingeladen (3. Mai, 15 Uhr).

Begleitend richtet die DRG wieder einen Kunstworkshop aus (27. April bis 1. Mai), der ebenfalls zum 23. Mal stattfindet. Geleitet wird er von der freiberuflichen Kunstpädagogin und Künstlerin Inna Filippajt und Carolin Israel. Die Absolventin der Hochschule für Bildende Künste in Dresden hatte 2014 ein Stipendium der Cranach-Stiftung Wittenberg. Um Cranach wird es aus gutem Grund nun auch im Workshop gehen. Dessen Motto lautet: „Cranach goes abstract“. Und der gute Grund ist bekanntlich das Jubiläumsjahr zum 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren….