Gräfenhainichen

Das Heidestädtchen ist der Geburtsort von Paul Gerhardt, der neben Martin Luther einer der bedeutendsten Kirchenliederdichter war. Sehenswert sind das örtliche Buchdruckmuseum, die Historische Bauschlosserei sowie die Schmiedewerkstatt. Wer Gräfenhainichen besucht, sollte sich auch die sanierte Werkssiedlung im Ortsteil Zschornewitz nicht entgehen lassen. Eine einzigartige Kulisse für Konzerte und Events bietet Ferropolis, die „Stadt aus Eisen“. Das spektakuläre Ensemble der ehemaligen Tagebau-Großbagger entstand im Rahmen der EXPO 2000 und ist auf der Halbinsel im Gremminer See gelegen.

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06773 Gräfenhainichen
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Enrico Schilling

Bürgermeister

Ausflugsziele

Ferropolis + Kunst- und Geschichtspfad

Ferropolis Gräfenhäinichen

Noch heute kann man in der Stadt aus Eisen die  fünf schweren Stahlgiganten bestaunen, die unübersehbar auf einer Halbinsel inmitten des Gremminer Sees hervorragen. Einst Teil des Bitterfelder Bergbaureviers Golpa-Nord, diente der alte Tagebau als Ort entfesselter Industriekräfte zur Gewinnung von Braunkohle. Hier waren auch die Werkstätten, die Energieversorgung und die Sozialeinrichtungen der Anlage niedergelassen. Nach der Stilllegung des Tagebaus im Jahr 1991 entstand die Idee, die verbliebenen Großgeräte des Bergbaus zu einem Freilichtmuseum zusammenzuführen. Das Gelände wurde für die Expo 2000 liebevoll gestaltet und im Jahr 2000 für Besucher geöffnet. Heute dient das Gelände von Ferropolis nicht nur als Museum, sondern auch als Veranstaltungsort für Musik-, Sport- und Sonderveranstaltungen. Die beeindruckende Kulisse und die Ferropolis-Arena mit einer Kapazität von 25.000 Besuchern locken viele Künstler an. Hier sind bereits bekannte Bands und Musiker wie Die Ärzte, Metallica, Herbert Grönemeyer und Udo Lindenberg aufgetreten. Die Einsenstadt ist ebenso ein beliebter Veranstaltungsort für Festivals, Motorsportveranstaltungen und auch Hochzeiten finden hier statt.

Der Name “Ferropolis” leitet sich von den griechischen Wörtern “ferro” (Eisen) und “polis” (Stadt) ab und ist ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur. Der Ort beeindruckt mit einer Vielzahl von Großgeräten wie einem Schaufelradbagger, Eimerkettenschwenkbagger, Absetzern und einem Raupensäulenschwenkbagger. Die dazugehörige Bergbaugeschichte kann im Freilichtmuseum nachvollzogen werden. Auch findet sich hier eine Nachbildung eines Waldelefanten-Skeletts.

Eine Badestelle mit feinem Sandstrand sorgt für genügend Abkühlung. Auf einem der riesigen Abraumgeräte und Förderbändern nachempfundenen Spielplatz haben kleine und große Kinder die Möglichkeit sich auszutoben. Besonders spannend sind die kleinen mechanischen Bagger, die einladen, sich wie ein echter Baggerfahrer zu fühlen.

Ferropolis ist ein faszinierender Ort, der die industrielle Vergangenheit der Region zum Leben erweckt und gleichzeitig ein lebendiger Veranstaltungsort für kulturelle und sportliche Ereignisse ist. Es ist ein beliebtes Ziel für Besucher, die die Entwicklung des Industriereviers zur Kultur- und Erholungslandschaft erleben möchten.

Blick auf dem See von Zschornewitz

Die Abbautätigkeiten im späten 19. Jahrhundert haben zwischen Zschornewitz und Burgkemnitz mehrere Kleinseen hinterlassen, die umgeben von Waldgebieten die Landschaft des Landkreises prägen. Hierzu gehört ebenso der Zschornewitzer See, im Volksmund aufgrund seiner Form auch „Gurke“ genannt, der aus dem ehemaligen Tagebaurestloch Golpa II entstand. Mit seinen naturbelassenen Stränden, bewachsenen Liegehängen und wunderbar klarem Wasser, bietet der See Besuchern optimale Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten. Gleichzeitig kann er  als Ausgangspunkt für verschiedene Rad- und Wandertouren genutzt werden.

Bei Sportbegeisterten ist der See außerdem als Zschornewitzer Ruderzentrum bekannt, welches heute ein Landesleistungszentrum im Rudern ist. Hier hat sich ab dem Jahr 1975 der Zschornewitzer Ruderclub (ZRC) aus Gräfenhainichen niedergelassen. Der Verein selbst wurde am 20. Mai 1954 als eigenständige Abteilung innerhalb des SV Turbine Zschornewitz e.V. gegründet und trägt die Vereinsfarben blau-weiß.

Die Geschichte des ZRC begann mit der Gründung der Sektion Wassersport der BSG Turbine Zschornewitz im Jahr 1954. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Club stetig weiter. So wurden neue Ruderregatten veranstaltet und das Ruderzentrum am Zschornewitzer See errichtet. Heute konzentriert sich der ZRC hauptsächlich auf ein leistungsorientiertes Kinder- und Jugendtraining.

Als etablierter Landesleistungsstützpunkt kann der ZRC bei den jährlichen Regatten auf Bundessowie Landesebene zahlreiche Siege verbuchen. Auch auf heimischem Gewässer werden jedes Jahr zwei Wettkämpfe, die Frühjahrsregatta und die Landesmeisterschaft für Sachsen-Anhalt, ausgetragen. Der Verein bietet auch Möglichkeiten für Masters- und Wanderrudern sowie im Breitensport. Prominente Sportler wie Alexander Schmidt, Marco Spielau, Patrick Scholz, Fritz
Walter und Manfred Gottschlich haben ihre Karrieren beim ZRC begonnen oder waren Teil des Vereins.

Weitere Informationen und Kontaktdetails des Zschornewitzer Ruderclubs finden Sie auf ihrer
Website: http://www.zrc-online.de

Zschornewitz Werkssiedlung

Kraftwerk Zschornewitz mit Werkssiedlung 1 Spezialmuseen

Im Jahr 1915 wurde in Zschornewitz am Rande der Dübener Heide das einst größte und modernste Braunkohlekraftwerk der Welt errichtet. Um der Belegschaft des Betriebes den Arbeitszugang zu erleichtern, wurde ab 1915 in unmittelbarer Nähe des Werksgeländes eine große Wohnsiedlung gebaut. Schon im Jahr darauf, konnten die ersten Häuser übergeben werden. Im Zuge zunehmender Erweiterung folgte die Errichtung eines Kaufhauses, eines Gasthofes, einer Schule und eines Arzthauses. Die Wohnanlage ist nach dem Vorbild englischer Gartenstädte gestaltet und zeichnet sich durch viel Grün sowie farbenfrohe Fassaden aus. Sie stellt in ihrer engen funktionalen, gestalterischen und kulturhistorischen Verbindung zum Kraftwerk ein Juwel moderner Siedlungsarchitektur und ein einmaliges Zeugnis der Industrie- und Wohnkultur Deutschlands dar.

Wenn Sie Interesse an Führungen durch die Werkssiedlung “Kolonie” in Zschornewitz haben, wenden Sie sich bitte an:
Tourist-Information Gräfenhainichen
August-Bebel-Str. 24
06773 Gräfenhainichen

Möhlauer See Der Möhlauer See befindet sich in Möhlau, einem Ortsteil der Gemeinde Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg, Sachsen-Anhalt. Der See entstand durch die Flutung eines ehemaligen Tagebaurestlochs. Der Möhlauer See erstreckt sich über eine Fläche von etwa 17 Hektar und erreicht eine maximale Tiefe von 7 Metern. Die durchschnittliche Wassertemperatur beträgt 18 °C. Über 80 % des Ufers sind durch Uferrandstreifen aus Röhricht, Bäumen und Sträuchern geschützt. Der See bietet einen Sandstrand sowie weitere Freizeitmöglichkeiten wie einen Campingplatz und einen Fahrradverleih. Angler schätzen den See ebenfalls und nutzen ihn gerne zum Fischen. Der Möhlauer See ist einer von drei Seen in Möhlau, die durch den Braunkohleabbau entstanden sind. Nach der Beendigung des Tagebaus wurden die Restlöcher geflutet und dienen nun als Badeseen. Der Möhlauer See ist ein beliebtes Ausflugsziel für Erholungssuchende, die die Natur genießen und verschiedene Freizeitaktivitäten am und im Wasser erleben möchten.

Blick auf dem Steinbruch mit Gewässer

Im Möhlauer Steinbruch finden Besucher Erholung und Ruhe in einem ehemaligen Vulkan. In der Vergangenheit wurde das Steinmaterial des Steinbruchs verwendet, um den künstlichen Vulkan auf der Insel Stein im Wörlitzer Park im Gartenreich Dessau-Wörlitz zu bauen. Heute ist der Steinbruch zu einem großen Park geworden, der zum Verweilen einlädt. Besucher können über Brücken an drei Seen spazieren oder ein Picknick genießen.

Vor etwa 290 Millionen Jahren befand sich in Möhlau ein echter Vulkan, der der letzte in der Halleschen Vulkanreihe war. Er hinterließ hauptsächlich Porphyr, der über mehrere Jahrhunderte hinweg abgebaut wurde, unter anderem mit Hilfe von Sprengstoff. Dieser Stein wurde als Baumaterial für den Haus- und Straßenbau sowie zur Befestigung der Muldeufer verwendet.

Im Jahr 1935 wurde der Steinbruch zu einem Park umgestaltet, der drei Seen, steile Felswände, einen Pavillon und eine Brücke umfasste. Es wurden auch Bepflanzungen vorgenommen, Wege angelegt und 1951 eine Freilichtbühne errichtet. Die Bewohner von Möhlau werden um dieses 5 Hektar große Juwel beneidet. Die Anlage wurde zum “Geschützten Park” erklärt und bietet Besuchern eine wunderbare Umgebung, um die Natur zu genießen und sich zu entspannen.

Möhlau Kirche Durch die ursprünglich slawische Siedlung Möhlau verlief einst die Grenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Fürstentum Anhalt-Dessau. Neben dieser Besonderheit ist auch das älteste Gebäude im Ort einen Besuch Wert: die Möhlauer Kirche. Im 12. Jahrhundert als romanische Wehrkirche erbaut, erfüllte sie lange Zeit ihre Bestimmung. Eine Urkunde aus Wörlitz bezeugt die Kirchweihe am 12. Dezember 1200 und unterstreicht die lange Geschichte und Bedeutung der Kirche für die Gemeinde Möhlau. Im Laufe der Jahre unterlag die Kirche mehreren Umbauten und Renovierungen. Darunter wurde unter anderem die historische Holzkassettendecke restauriert, die seitdem in neuem Glanz erstrahlt. Neben einem neuen Eingangsportal wurden zwei zusätzliche Räume gebaut, von dem einer künftig als Sakristei fungierte. Auch wurden neue Fenster eingesetzt und eine pneumatische Rühlmann- Orgel mit zwei Manualen und Pedal auf der Empore aufgebaut. Sie ist heute nur noch bedingt spielbar. Auf dem hölzernden Aufsatz des Altars im Chorsaal können Sie die Darstellung der Golgatha-Szene bestaunen. Weitere zeichnende Merkmale der Kirche sind die Sandsteintaufe, eine hölzerne Kanzel, und ein hölzerner Glockenstuhl mit drei Glocken. Der dazugehörige Friedhof wird nicht mehr für Bestattungen genutzt und soll nun als begehbarer Park dienen.
Möhlau Bergarbeiterdenkmal Die Interessengemeinschaft Bergbau in Möhlau hat ein Denkmal geschaffen, um an die Bergbauvergangenheit des Ortes zu erinnern. Es besteht unter anderem aus Baggerschaufeln, Info-Tafeln und einer 50-Tonnen-Lokomotive, die in der Ortsmitte aufgestellt sind. Das Denkmal würdigt die harte Arbeit der Bergleute und die Bedeutung des Bergbaus für die Region.
Wiese mit Holz-Skulpturen in Tornau Die Holzskulpturenwiese in Tornau im Naturpark Dübener Heide ist ein herausragendes Merkmal der Region. Seit dem Jahr 2000 findet dort alljährlich am letzten Wochenende im Juli der Wettbewerb “Kunst mit Kettensägen” statt, bei dem kunstvolle Holzskulpturen entstehen. Diese werden jährlich auf der Skulpturenwiese im Heidedorf aufgestellt und tragen so zur wachsenden Sammlung bei. Ursprünglich wurden Mitte der 1990er Jahre Holzskulptur-Workshops unter der Leitung des Heidekünstlers Köppe mit internationaler Beteiligung durchgeführt, aus welchen sich schließlich der jährliche Internationale Holzskulpturenwettbewerb entwickelte. Die Holzskulpturenwiese ist ein einzigartiges Schaufenster für die kreative Arbeit verbunden mit dem einzigartigen Talent der Künstlerinnen und Künstler, die mit Kettensägen arbeiten. Der jährliche Wettbewerb und die permanente Sammlung der Skulpturen auf der Holzskulpturenwiese zeigen die Bedeutung der Holzkunst und des kreativen Schaffens in der Region. Besucherinnen und Besucher können auf der Wiese die faszinierenden Holzskulpturen bewundern und inmitten der Natur die Vielfalt der Kunstwerke genießen. Mit ihrer Besonderheit trägt die Skulpturenwiese zur Attraktivität der Dübener Heide bei und zählt einer beliebten Anlaufstelle in der Region. Sie ist ein Ort, an dem Kunst und Natur auf wunderbare Weise zusammenkommen und die Schönheit des Handwerks und der Kreativität gefeiert wird.

Zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen steht im Hammerbachtal die Biberstele. Sie wurde errichtet zur Ausrufung des Naturparks. Die zwei an der Stele nagenden Biber sind Symbol für die länderübergreifende Zusammenarbeit im Naturpark Dübener Heide.

Nur drei Kilometer von Tornau entfernt liegt die letzte traditionell produzierende Köhlerei der Dübener Heide, die Köhlerei Eisenhammer. Wie bereits seit 200 Jahren wird hier noch heute Holzkohle aus heimischem Holz erzeugt, damals in Erdmeilern, später in Metallkolonnen. Die Holzkohle kann direkt an der Köhlerei käuflich erworben werden. Sie gibt nicht nur ein wunderbares Geschenk aus der Region ab, sondern bietet sich auch perfekt an, um bei einem Barbecue mit Familie oder Freunden zum Einsatz zu kommen. Die Köhlerei bietet nach vorheriger Terminabsprache ebenso Führungen ab einer  Anzahl von 15 Personen an. Zudem führen von hier aus viele Wanderwege in die schöne Natur der Dübener Heide. Idealerweise verbinden sie ihren Ausflug vor oder nach der Wanderung mit einer kleinen Stärkung vom dazugehörigen Grill.

Auf den Spuren der Biber im Dübener Heide Naturpark:
Auf der 30 Kilometer langen Heide-Biber-Tour trifft geschichtsträchtige Kultur auf pure Natur. Als erster Qualitätswanderweg zwischen Bad Düben und Bad Schmiedeberg, führt er durch die malerisch offene Heidelandschaft mit Waldabschnitten in Abwechslung an wichtigen Kulturdenkmälern der Region vorbei, darunter die Döbeltsmühle, die Köhlerei Eisenhammer, das Wasserschloss Reinharz und der Vitriolteich.
Doch auch die heimische Tierwelt kann hier hautnah erlebt werden. So können im Hammerbachtal mit etwas Glück Biberburgen, abgenagte Baumstämme und sogar der Biber selbst entdeckt werden.
Für Familien mit Kindern empfiehlt sich die familiengerechte und speziell für Kinder konzipierte Wandertour “Billi Bockert”, welche nur eine Teilstrecke der großen Tour darstellt. Mithilfe von auf dem Wanderweg verteilten Infotafeln können große und kleine Wanderer mehr über ihre Heimat und der Vielfalt der hiesigen Natur dazulernen. Lässt die Ausdauer nach, gelangt man mit dem Rufbus „Biber-Linie“ entspannt zum eigenen Ausgangspunkt zurück.

Lutherstein an der B2 Folgen Sie den Spuren Martin Luthers und machen Sie Rast wo der Reformator einst predigte. Ganz unscheinbar an der B2 mitten in der Dübener Heide gelegen, liegt der lange flache Granitfindling, an dem sich Martin Luther auf seinen Reisen auf der alten Handelsstraße von Leipzig nach Wittenberg mehrfach aufgehalten haben soll. Der große Granitfindling weist unregelmäßige Vertiefungen aus der Bronzezeit auf und trägt die eingemeißelten Worte “D.M.L Eine feste Burg ist Gott” aus dem Jahr 1817. Überlieferungen nach passierte er den heute sogenannten Lutherstein erstmals 1508 als Augustinermönch auf seiner Reise von Erfurt nach Wittenberg, wo er an der Artistenfakultät der dortigen Universität sein Theologiestudium fortsetzen sollte. 11 Jahre später soll er auf seiner Reise nach Leipzig von Studenten aus Wittenberg bis zum Stein begleitet worden sein. Auf der Rückreise wurde Martin Luther am Stein von den Studenten bereits erwartet, so dass er auf den Stein gestiegen sein und von hier aus gepredigt haben soll. Viele weitere Geschichten und Legenden ranken sich um den Lutherstein in der Dübener Heide. Der Besuch des Felsblockes lohnt sich also allemal. Als Ausgangspunkt mehrerer Wanderrouten ist er umgeben von einem kleinen Rastplatz mit angrenzendem Parkplatz direkt an der B2.
Teufelsstein Schköna Der Teufelsstein in der Heide ist ein beeindruckender Findling und wird von einer alten Sage umrankt. Angeblich wollten die Schkönaer eine eigene Kirche bauen, um sich von der Herrschaft des Teufels zu Pouch zu lösen. Als der Teufel davon erfuhr, geriet er in rasende Wut und schleuderte Steine in Richtung Schköna. Der größte von ihnen landete jedoch kurz vor dem Ziel und bohrte sich tief in die Erde. In der Nähe des Teufelsteins , nur etwa 100 Meter abseits, befindet sich eine Holzskulptur “Der Teufel”, die auf den riesigen Findling blickt. Ähnliche Skulpturen findet man heute in vielen Heidedörfern.

Gräfenhainichen hat sich mit der Gründung der ersten Druckerei im Jahr 1874 zu einer weltbekannten Stadt des Buchdrucks entwickelt. Das Buchdruckmuseum, das 1992 vom Schloss Oranienbaum nach Gräfenhainichen verlegt wurde, ist heute im Gebäude der Stadtbibliothek untergebracht. Es erinnert an die lange Tradition des Buchdrucks und bietet den Besuchern einen Einblick in die Geschichte des Buchdrucks in Gräfenhainichen. Die ausgestellten Druck- und Heftmaschinen sind über 100 Jahre alt und funktionsfähig. Sie veranschaulichen die wichtigsten Methoden der Druckformherstellung, Drucktechniken und buchbinderischen Verarbeitung. Zudem beherbergt das Museum zwei bedeutende Druckpressen, die von Christian Dingler aus Zweibrücken (1802-1858) hergestellt wurden und wichtige Symbole für die Tradition und den Buchdruck in Gräfenhainichen sind.

Gräfenhainichen Paul-Gerhardt-Skulptur und Kirche Das Paul-Gerhardt-Haus wurde zwischen 1907 und 1909 als christliches Vereinshaus errichtet, um den 300. Geburtstag von Paul Gerhardt, einem bedeutenden Bürger der Stadt Gräfenhainichen, zu ehren. Paul-Gerhardt galt seiner Zeit als einer der bedeutendsten Kirchenlieddichter im deutschen Raum und war ein evangelisch-lutherischer Theologe. Die finanziellen Mittel für den Bau wurden deutschlandweit gesammelt, initiiert vom damaligen Oberpfarrer Herrn Brockes. Das Paul-Gerhardt-Denkmal am Gebäude wurde im Jahr 1911 vom renommierten Berliner Bildhauer Johann Friedrich Pfannschmidt geschaffen. Das Haus beherbergte über viele Jahrzehnte hinweg einen Kindergarten und dient heute als Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde.
Gräfenhainichen Paul-Gerhardt-Kapelle Die Paul-Gerhardt-Kapelle wurde zwischen 1830 und 1844 in Gräfenhainichen als klassizistisches Bauwerk errichtet, um dem bedeutenden evangelischen Kirchenliederdichter Paul Gerhardt (1607-1676) zu gedenken. Die Kapelle zeichnet sich durch hochgezogene Sprossenfenster auf allen vier Seiten aus. Im Inneren sind vier kennzeichnende schlanke Säulen zu sehen, die jeweils rechts und links angeordnet sind. Heute beherbergt die Kapelle eine umfangreiche Dauerausstellung über das Leben und Wirken von Paul Gerhardt sowie eine Paul-Gerhardt-Bibliothek. Neben der Dauerausstellung bietet die Kapelle auch Platz für wechselnde Ausstellungen.

In Gräfenhainichen steht noch heute eines der ersten Verkehrszeichen aus der Zeit der Postkutschen: die Postmeilensäule. Nachdem sie jahrzehntelang verschollen war, tauchte sie erst 1972 wieder auf und ist seither an der Ecke Marktstraße und Friedrich-Ebert-Strase zu finden. Die kursächsische Säule wurde vor 290 Jahren auf Anordnung von Kurfürst August dem Starken und König von Polen-Litauen in Gräfenhainichen errichtet. Ihr ursprünglicher Standort ist jedoch unbekannt.
Dennoch wird vermutet, dass der Marktplatz mit seiner damaligen Nähe zu den Hauptverkehrswegen der Stadt der Standort gewesen sein könnte, wurde doch bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 1898 ein pyramidenförmiger Sandstein entdeckt, der Teil der Säule war.

Gräfenhainichen Rathaus und Marktplatz Das zwischen 1695 und 1699 errichtete Rathaus von Gräfenhainichen ist ein schlichtes Fachwerkgebäude. Es ersetzte das ursprüngliche Rathaus, das während des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden zerstört wurde. Heute beherbergt das Rathaus die Verwaltung der Stadt. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus wurde im Jahr 1996 der “Springbrunnen der Elemente” feierlich eingeweiht.

Gräfenhainichen Markt mit Brunnen und Kirche

Die mittelalterliche Kirche St. Marien befindet sich am Kirchplatz und ist ein Bauwerk, dessen Ursprünge vermutlich bis in die Zeit der Romanik zurückreichen. Die ältesten Teile der heutigen Kirche stammen aus der gotischen Zeit. Ursprünglich wurde die Kirche um 1300 als kreuzförmiger Feldsteinbau mit flachem Dach errichtet. Nach der Zerstörung im Jahr 1637 wurde die Kirche im barocken Stil von 1658 bis 1666 wiederaufgebaut, was das heutige Erscheinungsbild prägt. Der 57 Meter hohe quadratische neugotische Backsteinturm entstand um das Jahr 1866. Überlieferungen nach wurde Paul-Gerhardt einen Tag nach seiner Geburt, in der Kirche seines Geburtsortes getauft.

Gräfenhainichen Wasserturm Der Untere Stadtturm in der Wittenberger Straße wurde Ende des 14. Jahrhunderts errichtet. Hier soll sich das Untere Stadttor befunden haben. Das Oberteil des Backsteinbaus ist vermutlich jünger als der Rest des Turms. Es trägt als Abschluss einen Spitzhelm mit Knauf.

Treten Sie ein in die Welt der traditionellen Handwerkskunst zu Zeiten der Industrialisierung in der Historischen Bauschlosserei und Schmiedewerkstatt in Gräfenheinichen. Hier im Anwesen der Familie Reinhard, welches vom Verein “Historische Bauschlosserei und Schmiedewerkstatt August Reinhard e.V.” betrieben wird, erhalten Sie sowohl einen Einblick in den Lebensalltag als auch in das Arbeitsleben der gutbürgerlichen und damals hoch angesehenen Familie. Neben der “guten Stube”, dem Kinderzimmer und der Küche kann man unter anderem eine Handwerkerkammer, eine Schneiderwerkstatt und eine Schuhmacherwerkstatt besichtigen. Von der Aale bis zum Zylinder beherbergen die Räumlichkeiten unzählige historische Gegenstände sowie mittlerweile auch Nachlässe anderer Handwerksmeister, die sich seit dem zehnjährigen Bestehen des Vereins angesammelt haben.

Zum Schutz der Bürger vor Gefahren von außerhalb war die Stadt Gräfenhainichen von einem Wall, einem Graben und einer Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert umgeben. Die Mauern wurden aus Bruch- und Feldsteinen errichtet. Reste der Stadtmauer kann man an verschiedenen Stellen gut besichtigen. Auch der obere sowie der untere Stadtturm sind noch erhalten.

Gräfenhainichen Töpfereistube Eingangstür Im Herzen der Stadt liegt die Töpferei von Petra Schütze in einem charmant renovierten Fachwerkhaus. Hier können Besucher hautnah das älteste Handwerk auf der Töpferscheibe erleben. Im Laden kann man eine vielfältige Auswahl an handgefertigter Keramik erstehen.

Direkt am Ortseingang von Gräfenhainichen befindet sich der Vorstadtteich, der inmitten einer Grünanlage gelegen, den perfekten Ort zum Entspannen und Loslassen abgibt. Es handelt sich um ein aufgestautes Gewässer, welches damals mit den großen Teichanlagen in Niebicke und Strohwalde zur Domäne Strohwalde gehörte und regelmäßig abgefischt wurde. In den 1920er Jahren befand sich hier auch eine Gondelstation.

Mitten im Stadtwald, etwa 7 km von Gräfenhainichen in Richtung Schköna, befindet sich das Naturschutzgebiet Jösigk. Als ursprüngliches Sumpfgebiet, diente es früher zur Gewinnung von Torf, das zu damaliger Zeit zu Heizzwecken genutzt wurde. Im Jösigk stand einst ein altes Dorf, welches aber schon seit dem Jahr 1500 nicht mehr existiert. Stattdessen befinden sich hier seit 1720 ein Gasthaus und ein Forsthaus. Der Jösigk gilt als höchste natürliche Erhebung in Gräfenhainichen und bietet Besuchern einen wunderbaren Ort zur Entspannung. Radfahrer und Wanderer können hier eine Pause einlegen, die idyllische Natur genießen und sich auf einen der vielen Wanderwege begeben, die von hier aus unternommen werden können. Naturliebhaber dürfen sich auf eine wildreiche Umgebung freuen, die ebenso Lebensraum für eine artenreiche Vogelwelt bietet.

Wo einst der letzte Vulkan in der Halleschen Vulkanreihe existierte, findet sich heute der Möhlauer Steinbruch. Damals entstand hier vorrangig Porphyr, welches bis 1915 mittels Sprengstoff abgebaut wurde. Das Steinmaterial wurde in den Jahren 1780 – 1784 für den Bau des künstlichen Vulkans auf der Insel Stein im Wörlitzer Park im Gartenreich Dessau-Wörlitz und auch als Baumaterial für Häuser, Straßen und zur Befestigung der Muldeufer verwendet. Im Jahr 1935 wurde der Steinbruch zu einem großen Park umgewandelt, der nun drei Seen, steile Felswände, einen Pavillon und Brücken umfasst. Es wurden Anpflanzungen vorgenommen, Wege angelegt und im Jahr 1951 wurde sogar eine Freilichtbühne errichtet. Der 5 Hektar große Park wird von den Einwohnern von Möhlau als wahres Juwel geschätzt und ist als geschützte Parkanlage ausgewiesen. Als naturnaher Ort mit Erholungsfaktor eignet er sich perfekt für einen Spaziergang an den dort liegenden Gewässern oder ein Picknick.

Eine Stadt mit Balkon? Die Antwort auf diese Frage findet sich am nördlichen Rand der Stadt
Gräfenhainichen. Hier befindet sich der besondere Ort, der auch als “Stadtbalkon” bekannt ist. Neben einem einzigartigen Panoramablick über den Gremminer See kann man von hier aus sogar die großen Tagebaubagger des ehemaligen Braunkohletagebaus Ferropolis ersichten. Gleichzeitig bietet sich der Stadtbalkon als ideaer Ausgangspunkt für die 12 km lange Radtour um den Gremminer See an. Eine weitere Bedeutung hat der Ort für ehemalige Einwohner der einst hier ansässigen Gemeinde Gremmin, die 1982 dem Braunkohlen-Tagebau Golpa-Nord weichen musste. Der Statdbalkon erinnert an das devastiert Dorf.