Wappen + Geschichte

Blasonierung:
Zwei rote Schwerter gekreuzt auf Schwarz über Silber geteiltem Schild
Historische Bedeutung:
Die gekreuzten Schwerter stellten das Würdezeichen der Erzmarschälle des Heiligen Römischen Reiches dar. Dieses Amt war den Kurfürsten von Sachsen vorbehalten, die für eine über vierhundertjährige gemeinsame Verwaltungsgeschichte der Gebiete um Wittenberg, Jessen und Gräfenhainichen stehen. Dem Landkreis Wittenberg wurde das Wappen erstmals durch Erlass des preußischen Staatsministeriums vom 28.02.1939 verliehen. Seit 1990 fand das Wappen erneute Anwendung für den Landkreis Wittenberg. Im Zuge der Kreis- und Gebietsreformen 1994 und 2007 entschied sich der Kreistag jeweils für die Weiterführung des Wappens.
Der Landkreis Wittenberg
Der Landkreis Wittenberg verfügt wegen seiner typischen Landschaften, seines kulturellen Erbes, seines Brauchtums und seiner regionalen Produkte über ein einzigartiges Profil.
Die aufsehenerregende Auenlandschaft am Flusslauf der Elbe, zwischen den waldreichen Höhenzügen des Fläming und dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Mitteldeutschlands, der „Dübener Heide“ haben den Landkreis geprägt. Er kann 19 beeindruckende Naturschutzgebiete ausweisen.
Es sind die Menschen, ihr Fleiß, ihr Mut, ihre Flexibilität und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, Traditionen wahrend und doch anpassungsfähig, die dem Landkreis Wittenberg – ihrer Heimat - ein unverwechselbares Gesicht verleihen.
In ihrer abwechslungsreichen Geschichte haben sie eine Region gestaltet, die ihresgleichen sucht. Mit der Stadt Zahna, eine von neun Ortschaften der Stadt Zahna-Elster, gehört der Landkreis Wittenberg zu einer der ältesten Regionen Mitteldeutschlands, die historisch belegt von ca. 2.000 vor Christus bis heute durchgehend besiedelt ist. Eine der bedeutendsten Burgen aus der Zeit zwischen 1.000 und 500 vor Christus liegt direkt östlich der Altstadt von Kemberg auf einem großen Plateau am Rande der sumpfigen Elbaue.
Bis in das Hochmittelalter war die Region des heutigen Landkreises Wittenberg geprägt von Burgwarden (einer Burg zugehöriges Gebiet) und Burgwällen (Siedlungsform mit einer zentralörtlichen Funktion), deren Zeugnisse noch immer im gesamten Kreisgebiet zu finden sind.
Es ist ein Landkreis, in dem die sächsischen und anhaltischen Fürsten über Jahrhunderte ihren Leidenschaften nachgegangen sind, den sie mit ihrer Politik, ihren Schlössern und Gärten nachhaltig gestaltet, geformt und gefördert haben.
Im 13. Jahrhundert machte Albrecht II. von Sachsen Wittenberg zu seiner Residenz. 1356 erhielt der askanische Herzog Rudolf I. die Kurwürde. Mit der Stadt Wittenberg wurde die Region Zentrum eines der sieben Kurfürstentümer des Deutschen Reiches. Ihre Glanzzeit erlebte sie von 1486 bis 1525 unter der Herrschaft sächsischen Kurfürsten Friedrichs des Weisen.
Namhafte Künstler und Gelehrte prägten fortan die gesellschaftliche Entwicklung und brachten in einer Region, in der die Reformation ihren Anfang nahm, enorme Veränderungen auf den Weg.
Veränderungen, deren innovative Gedanken bis heute fest im Grundverständnis der Menschen unserer Region verankert sind. Seit über 4.000 Jahren besiedelt, von Beginn an in einer Grenzregion zwischen politischen und kulturellen Veränderungen lebend, haben sie einen Landkreis mit einem einzigartigen Charakter entstehen lassen, einen Landkreis, der heute als bedeutende Wirtschaftsregion Mitteldeutschlands einheimische Investoren inspiriert und Investoren aus aller Welt anzieht.
Der Landkreis Wittenberg – attraktiv, lebenswert, unverwechselbar - eine Region Mitteldeutschlands mit einer einzigartigen Vergangenheit, einer wandelbaren Gegenwart und einer vielgestaltigen Zukunft.
Historische Fakten
Der Übergang von Sachsen zu Preußen und die Einteilung in Kreise in den Jahren 1815/1816
Bildung der Regierungsbezirke
Einteilung in landrätliche Kreise
- Bitterfelder Kreis
- Torgauer Kreis
- Wittenberger Kreis
- Schweinitzer Kreis
Nach mehreren Teilungen entsteht 1570 erneut ein vereinigtes Fürstentum Anhalt/ Herzogtum Anhalt
- 1603 Teilung des Fürstentums Anhalt in die Gebiete Anhalt - Dessau, Anhalt - Bernburg, Anhalt -Köthen, Anhalt Plötzkau, Anhalt - Zerbst
- 1797 Zerbster Teilung - Aufteilung des Anhalt - Zerbster Stammlandes auf Anhalt - Dessau, Anhalt -Köthen und Anhalt - Bernburg, werden 1806 von Napoleon I. zu Herzogtümern erhoben
- 1863 nach Erlöschen der Linien Köthen (1847) und Bernburg (1863) Vereinigung der Gebiete zum Herzogtum Anhalt als konstitutionelle Monarchie, gleichzeitig erfolgt die Einteilung in Kreise
- Kreise auf dem Gebiet des heutigen Territoriums des Landkreises Wittenberg:
- Kreis Dessau (u. a. Gemeinden des heutigen Wörlitzer Winkels)
- Kreis Zerbst (u. a. Gemeinden der heutigen Verwaltungsgemeinschaft Coswig (Anhalt))
- 1871 Beitritt zum Norddeutschen Bund souveräner Bundesstaat im Deutschen Reich
- 1918-1934 Freistaat Anhalt (1932 Zusammenschluss der Kreise Dessau und Köthen zum Kreis Dessau -Köthen
- 1934 Land Anhalt
- 1945 Zusammenschluss Land Anhalt mit der preußischen Provinz Sachsen zur Provinz Sachsen-Anhalt (die staatsrechtlich als Land galt)
- 1947 Gesetz zur Wiedereinführung der Länder (Bildung des Landes Sachsen-Anhalt Kreise Wittenberg, Gräfenhainichen, Köthen, Roßlau; Bildung des Landes Brandenburg Kreis Jessen)
Verwaltungsgliederung von 1952 bis 1990
- 1952 Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaues und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern der DDR Aufteilung der Länder in Bezirke
- 1990 Gesetz zur Wiedereinführung der Länder (Bezirke Halle Land Sachsen-Anhalt, Bezirk Cottbus Land Brandenburg)
- Bildung der Landkreise Wittenberg, Gräfenhainichen, Jessen, Roßlau
Bürgerbefragung im Landkreis Jessen für die Landeszugehörigkeit (Entscheidung für Sachsen-Anhalt)
Bildung von Verwaltungsgemeinschaften (VGem.) im Landkreis Wittenberg 1992 bis 1994
- Im Landkreis Wittenberg
VGem. Bad Schmiedeberg, VGem. Elbaue-Heiderand, VGem. Kemberg, VGem. Mühlengrund, VGem. Südfläming, VGem. Zahna - im Landkreis Gräfenhainichen
VGem. Bergwitzsee, VGem. Oranienbaum, VGem. Tor zur Dübener Heide, VGem. Wörlitzer Winkel, VGem. Zschornewitz-Möhlau - im Landkreis Jessen
VGem. Annaburg, VGem. Elster-Seyda-Klöden, VGem. Heideck-Prettin, VGem. Holzdorf, VGem. Jessen (diese wurde nach den Eingemeindungen der Mitgliedsgemeinden aufgelöst und bildet seither nur noch die Stadt Jessen (Elster) - im Landkreis Rosslau
VGem. Coswig (Anhalt), VGem. Rosseltal (außer Rodleben und Brambach)
Kreisgebietsreform 1994
- Bildung des neuen Landkreises Wittenberg aus den Landkreisen Wittenberg und Jessen sowie Teilen des Landkreises Gräfenhainichen
- Bildung des Landkreises Anhalt - Zerbst durch Zusammenlegung der Landkreise Zerbst und Rosslau mit Teilen des Landkreises Gräfenhainichen
- Gründung der Verwaltungsgemeinschaften Oranienbaum und Wörlitzer Winkel, die sich zum 01. 01. 2005 zur Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel zusammenschlossen (Landkreis Anhalt -Zerbst)
Gebiets- und Funktionalreform 2004/2005
- Zusammenschluss der Verwaltungsgemeinschaften
- im Landkreis Wittenberg
Annaburg und Heideck-Prettin zur VGem. Annaburg-Prettin
Bad Schmiedeberg und Elbaue-Heiderand zur VGem. Kurregion Elbe-Heideland
Bergwitzsee und Kemberg zur VGem. Kemberg
Elster-Seyda-Klöden, Mühlengrund, Südfläming, Zahna zur VGem. Elbaue Fläming
Zschornewitz-Möhlau ist 2004 der VGem. Tor zur Dübener Heide beigetreten. - im Landkreis Anhalt-Zerbst (Teil der jetzt zum Landkreis Wittenberg gehört)
Coswig (Anhalt) und Rosseltal (außer Rodleben und Brambach) zur VGem. Coswig (Anhalt)
Oranienbaum und Wörlitzer Winkel zur VGem. Wörlitzer Winkel
- im Landkreis Wittenberg
Kreisgebietsreform 2007
- Bildung des neuen Landkreises Wittenberg aus dem Landkreis Wittenberg und den Verwaltungsgemeinschaften Wörlitzer Winkel und Coswig(Anhalt) des ehemaligen Landkreises Anhalt-Zerbst