Aprilscherz im Landkreis Wittenberg: Wildpsychologe soll Unfallquote senken

UPDATE:

Natürlich war die Pressemitteilung aus der Kreisverwaltung Wittenberg, dass die Einführung eines Wildpsychologen angekündigt wird, nur ein Aprilscherz. Dennoch bitten wir alle Verkehrsteilnehmer um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme - denn tatsächlich sind Wildunfälle im Landkreis seit vielen Jahren die Unfallursache Nummer 1.

Wildunfälle können schwerwiegende Folgen haben, sowohl für das Tier als auch für die Insassen des Fahrzeugs. Hier sind einige Tipps, wie man als Verkehrsteilnehmer effektiv der Gefahr von Wildunfällen vorbeugen kann:

Beachten Sie Warnschilder: Wenn Sie Warnschilder sehen, die auf Wildwechsel hinweisen, passen Sie Ihre Geschwindigkeit an und seien Sie besonders aufmerksam.

Fahren Sie vorsichtig in ländlichen Gebieten: hier gibt es oft eine höhere Wahrscheinlichkeit von Wildwechsel. Fahren Sie daher langsamer und bleiben Sie besonders aufmerksam!

Vermeiden Sie das Fahren bei Dämmerung und nachts: Wildtiere sind während der Dämmerung und nachts besonders aktiv, daher sollten Sie versuchen, in diesen Zeiten nicht zu fahren oder besonders vorsichtig zu sein.

Seien Sie aufmerksam bei Straßenrändern: Wildtiere können oft aus dem Wald oder von Feldern kommen und unerwartet auf die Straße laufen. Achten Sie daher besonders auf Straßenränder und passen Sie Ihre Geschwindigkeit an.

Achten Sie auf gutes Licht: Saubere und technisch einwandfreie Lampen sind gut für das Situationsbewusstsein. Das Fernlicht kann Ihnen helfen, Wildtiere auf der Straße frühzeitig zu erkennen. Verwenden Sie es jedoch nicht in dichtem Nebel oder bei Gegenverkehr.

Bleiben Sie auf Ihrer Spur: Wenn ein Wildtier plötzlich auf der Straße auftaucht, bleiben Sie auf Ihrer Spur und versuchen Sie nicht auszuweichen. Dadurch können Sie schwerere Unfälle vermeiden.

Außerdem möchten wir uns bei allen bedanken, die täglich dafür sorgen, dass unsere Straßen so sicher wie möglich sind: deswegen ein herzliches Dankeschön den Männern und Frauen der Polizei, den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren und natürlich den Helferinnen und Helfern des Rettungsdienstes!

Ursprüngliche Meldung:

Im Landkreis Wittenberg wird ab sofort proaktiv darauf hingewirkt, die Unfallquote mit Wildtieren zu senken. Dazu soll ein Wildpsychologe eingestellt werden, der entlang einiger klar identifizierter Unfallhäufungslinien zum Einsatz kommen wird.  

"Mit dem Modellversuch wollen wir fachdienstübergreifend für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen", erklärt Landrat Christian Tylsch am Rande eines geselligen Beisammenseins in der Führerscheinstelle. "Am Gesamtunfallgeschehen hatten die Wildunfälle im Jahr 2021 einen Anteil von 28,9% und waren damit die Hauptunfallursache im Landkreis", ergänzt der Chef der Kreisverwaltung. Im Jahr davor waren sogar 29,7% aller Unfälle auf Wildtiere zurückzuführen, die - bewusst oder unbewusst - die Straße überquerten, ohne dabei auf §1 der Straßenverkehrsordnung Rücksicht zu nehmen.  

"An dem Projekt wirken mehrere Fachdienste bei uns im Haus mit. So bringen die Kollegen aus dem Bereich Ordnung und Straßenverkehr sich in das Projekt ein, aber auch Vertreter des Amtes für Veterinärmedizin und Verbraucherschutz, Raumordnung und Regionalentwicklung sowie die Fachleute der Unteren Naturschutzbehörde helfen da kräftig mit", erklärt Landrat Christian Tylsch.  

Das Ziel der mobilen Beratungsleistung, die zunächst im Bereich der Dübener Heide angeboten werden soll, ist einerseits die Schärfung des Problembewusstseins bei der Zielgruppe. Auf der anderen Seite soll aber auch suizidal veranlagten Individuen ein Angebot zum Austausch gemacht werden. "Schließlich können die nicht einfach bei der Telefonseelsorge anrufen. In dem Bereich klaffen ja weiterhin große Versorgungslücken im Bereich der Mobilfunkabdeckung", erklärte Christian Tylsch.  

Der Modellversuch ist vorerst bis zum 1. April 2024 angesetzt. Sollten sich dadurch signifikante Verbesserungen in der Unfallstatistik zeigen, sei es durchaus denkbar, das Modell auch auf weitere Regionen des Landkreises Wittenberg auszuweiten.