LEADER-Aktionsgruppe wählt 14 Vorhaben für 2019 aus
Die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Wittenberger Land haben am 7.11.2018 insgesamt 14 Projekte ausgewählt, die im Rahmen des Europäischen LEADER/CLLD - Prozesses gefördert werden sollen. Zwei Vorhaben besitzen den Status von „Nachrückern“.
„Im Gegensatz zu den Vorjahren konnten wir in diesem Jahr fast alle Vorhaben, die sich um eine LEADER-Förderung beworben haben und die unsere Auswahlkriterien erfüllen, auswählen“, stellt Jürgen Dannenberg fest. Während in den Jahren 2016 bis 2018 insgesamt rund 3,1 Mio. Euro an Mitteln der Europäischen Union (EU) zur Verfügung standen, könne man im nächsten Jahr rund 1,2 Mio. Euro für LEADER-Projekte verwenden, so der Landrat des Landkreises Wittenberg, der seit 2008 auch Vorsitzender der LAG ist, weiter.
In den zurückliegenden Jahren der laufenden EU-Förderperiode (2014-2020) waren durch die LAG 41 Vorhaben auf den Weg gebracht worden. Dazu gehören neue Spielplätze in Linda und Annaburg sowie touristische Vorhaben u.a. in Prettin, Klöden und im Bereich des Naturparks Fläming; die meisten EU-Mittel fließen in den Ausbau des Diest-Hofes in Seyda.
Zu den ausgewählten Projekten für 2019, die zuvor in einem transparenten Verfahren bewertet wurden, gehören Vorhaben von Vereinen, privaten Antragstellern und Unternehmen sowie von Kommunen und der Evangelischen Kirche. Das Spektrum reicht von größeren Vorhaben u.a. für die künftige Kulturscheune in Kropstädt und den Bau eines Sport- und Bolzplatzes des Radsport- und Skatervereins in der Lutherstadt Wittenberg und die Sanierung der Bürgerzentrums in Purzien bis hin zu vergleichsweise kleinen Projekten beispielsweise des Dorffördervereins in Selbitz.
Jürgen Dannenberg: „Gern hätten wir als Lokale Aktionsgruppe auch Vorhaben ausgewählt, die sich um Mittel im Rahmen der seit 2017 geltenden Richtlinie „Kulturerbe“ des Landes Sachsen-Anhalt bewerben. Im LEADER-Prozess haben wir Zugriff auf diese Richtlinie, die Fördersätze bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten möglich macht. Praktisch können wir jedoch nicht handeln, da ein komplexes Vorhaben für Ferropolis, das die LAG im Herbst 2016 bereits ausgewählt hatte, noch bei der zuständigen Bewilligungsbehörde, der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, geprüft wird.“ Solang dieses Vorhaben nicht entschieden sei, bleibt das dafür geplante Budget für die Lokale Aktionsgruppe blockiert, so der LAG-Vorsitzende weiter.
Bis 1.3.2019 müssen die ausgewählten Projekte ihre vollständigen Antragsunterlagen bei den jeweiligen Bewilligungsbehörden einreichen. „Wir möchten bis Ende Januar Sicherheit darüber haben, ob wirklich alle Projektträger ihre Anträge vorbereiten; mögliche Ausfälle wollen wir dann durch die sogenannten Nachrücker ersetzen“, stellt Dr. Wolfgang Bock in Aussicht. Die Mitgliederversammlung habe den Vorstand legitimiert, Anpassungen der Prioritätenlisten bis Mitte Februar vorzunehmen, so der LEADER-Manager weiter.
Im Land Sachsen-Anhalt sind in den 23 Lokalen Aktionsgruppen (LAG) des Landes seit 2016 fast 800 Projekte gefördert worden. Als Bewilligungsbehörden fungieren das Landesverwaltungsamt, die Ämter für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) und die Investitionsbank Sachsen-Anhalt.
Für die laufende EU-Förderperiode 2014-2020 stehen im Bundesland über 110 Mio. Euro für den LEADER½CLLD - Prozess zur Verfügung. Die LEADER-Aktionsgruppen können dabei auf alle drei großen Förderprogramme der Europäischen Union zugreifen. Die Ausdehnung der möglichen Förderung auf die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds ELER, ESF, EFRE wird in der EU mit der Abkürzung CLLD umschrieben (Erläuterung s. unten). Sachsen-Anhalt stellt diese Möglichkeit als einziges deutsches Bundesland den Lokalen Aktionsgruppen zur Verfügung.
Die ausgewählten Vorhaben für 2019 sind als Anlage (unter Einhaltung des Datenschutzes) beigefügt.
Mehr Informationen:
www.leader-wittenberg.de
www.leader.sachsen-anhalt.de
Ansprechpartner:
Dr. Wolfgang Bock
LEADER-Management
Mobil: 0172 3664 964
eMail: info@bock-consult.com